Die Zukunft des Hallenfußballs?
Die Endrunde der diesjährigen Hallenkreismeisterschaften kann man bei bestem Willen nicht als Werbung für den Futsal, die moderne Form des Hallenfußballs, bezeichnen. Viele Foulspiele und zahlreiche Diskussionen lenkten zwar teilweise vom fußballerischen Geschehen auf dem Feld ab, die grundsätzliche Frage war dennoch allgegenwärtig - sieht so die Zukunft des Hallenfußballs aus?
Sieben Mannschaften traten am Samstag in der Hein-Dahlinger-Halle in Kiel-Gaarden an - acht hatten sich in den beiden Vorrunden qualifiziert. Der TSV Flintbek sagte aus personellen Gründen kurzfristig die Teilnahme an der Endrunde ab, so dass der Spielausschussvorsitzende Jens Straßenburg wie schon bei den Vorrunden wenige Tage vor Turnierbeginn einen neuen Spielplan erstellen musste. Insgesamt nahmen in diesem Jahr nur 13 Mannschaften an den offiziellen Hallenmeisterschaften im Kreisfußballverband Kiel teil. Bei den inoffiziellen Hallenmasters in den vergangenen Jahren war die Teilnehmerzahl mehr als doppelt so hoch.
Die Geschichte des Turniers ist schnell erzählt. Viele Fouls, wenig attraktiver Hallenfußball und zahlreiche Diskussionen vor der Turnierleitung prägten das Geschehen, bei dem auch auf Seiten der Veranstalter nicht alles glatt lief. Einzig die Mannschaft der SpVg. Eidertal/Molfsee lieferte über alle sechs Spiele eine konzentrierte und souveräne Leistung und sicherte sich am Ende ohne Punktverlust den Titel Futsal-Hallenkreismeister der Herren 2018. Dabei kann man keiner Mannschaft vorwerfen, dass sie das Turnier nicht ernst genommen hätte. In vielen Spielen gab es emotionale Diskussionen, meist über die Entscheidungen der Schiedsrichter, die häufiger im Mittelpunkt standen als im Futsal üblich. Die Partie des MTV Dänischenhagen gegen den Heikendorfer SV musste nach einem Protest des HSV sogar wiederholt werden. Dass das Wiederholungsspiel am Ende bedeutungslos war und zur Siegerehrung aufgrund der Verzögerung nur noch wenige dutzend Sportfreunde in der Halle waren, ist bezeichnend für diesen Tag.
Bei einer so wenig begeisternden Endrunde muss die Frage nach den Gründen für den Verfall dieser Veranstaltung gestellt werden. Dass die veränderten Futsal-Regeln für einen schnelleren, attraktiveren Hallenfußball sorgen können, ist unbestritten - dass der Hallenfußball an diesem Tag nicht attraktiver als in den Vorjahren war, auch. Dies verwundert aber nicht, wenn man bedenkt, dass kaum eine Mannschaft im Winter über Hallentrainingszeiten verfügt, um für die besonderen Anforderungen dieses Sports zu trainieren.
Es ist unübersehbar, wie gering das Ansehen der modernen Hallenregeln ist. Der SC Fortuna Wellsee führte dies der Kieler Öffentlichkeit besonders drastisch vor Augen, indem er die Teilnahme an den Kreismeisterschaften kurzfristig absagte und unter Veröffentlichung eines Pamphlets gegen den Futsal am gleichen Tag an einem privat organisierten Hallenfußballturnier teilnahm. Die Tatsache, dass unter den wenigen Zuschauern in der Hein-Dahlinger-Halle einige wichtige Futsal-Regeln weitestgehend unbekannt schienen, verdeutlicht die Problematik der der Futsal als offizielles Hallenfußballformat des DFB gegenübersteht.
Aus Sicht des Veranstalters sind Turniere wie dieses, nicht zuletzt wegen des geringen Zuschauerinteresses, frustrierend. Nachvollziehbar daher, dass die größte Hallenfußballveranstaltung des Landes, das SHFV-Hallenmasters, nach wie vor nach alten Regeln gespielt wird. Ob das jedoch die Akzeptanz des Futsals fördert, darf bezweifelt werden.
erstellt von Philipp Möller
am 20.01.2018
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